Laut. Mutig. Solidarisch.
Der 36. Bundesjugendkongress der ÖGJ liegt gut zwei Monate zurück. Genug Zeit, um die ganzen Eindrücke und Gefühle sacken zu lassen und das neu gewählte Präsidum, dessen Vorsitz Susanne Hofer übernimmt, seine Arbeit antreten zu lassen.
Aber was bleibt von diesem Tag?
Zunächst das Motto, das bis in die letzte Ecke spürbar war und nach wie vor auf Social Media ist. JugendvertreterInnen aller Fachgewerkschaften und Fraktionen sind zusammengekommen um laut, mutig und solidarisch zu beweisen, dass wir die Guten sind, die als Puffer zwischen jungen ArbeitnehmerInnen und wirtschaftlicher sowie politischer Willkür stehen.
Das zeigt sich auch in den ausgearbeiteten und heiß diskutierten Anträgen, die an diesem Tag beschlossen wurden. Denn trotz etwaiger Differenzen, die aus den verschiedenen Berufsgruppen und auch persönlichen Meinungen resultieren, ist der Konsenz klar: Wir wollen eine Zukunft, in der ein gutes Leben möglich ist! Wir wollen leistbares Wohnen! Wir wollen ein Gehalt, von dem es sich leben und nicht nur überleben lässt! Dazu brauchen wir eine gute Ausbildung, die nicht mit Wortklauberein, Augenauswischerei und ignoranter Schönrederei gefördert werden kann, sondern ordentlich geplant und finanziert sein will! Wir wollen eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich, weil wir arbeiten um zu leben und nicht leben um zu arbeiten!
Zu diesen Punkten gibt es natürlich auch konkrete Pläne und Forderungen, wie etwa nach der längst überfälligen Fachkräftemilliarde, mehr Investitionen in Kinderbetreuungsplätze und tatsächliche Maßnahmen bezüglich Klimaschutz, um nur einige zu nennen. Dies kann etwa durch die Wiedereinführung der Erbschafts- und Schenkungssteuer oder durch eine Millionärssteuer finanziert werden.
Wir wissen, was getan werden kann und muss, um den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in unserem schönen Land zu ihrem Recht zu verhelfen. Und wir müssen laut sein, damit wir auch gehört werden. Dabei können wir uns auf Unterstützung durch die AK und den ÖGB verlassen, wie uns Renate Anderl und Wolfgang Katzian in ihren Reden bestätigt haben.
Was bleibt also vom 36. Bundesjugendkongress?
Das großartige Gefühl einer Bewegug anzugehören, die gegen die gläserne Decke tritt, um auch jene, die den Wohlstand einiger weniger erwirtschaften, daran teilhaben zu lassen. Einer Bewegung, deren Kampfgeist durch den vorherrschenden Gegenwind nur noch stärker wird. Einer Bewegung, die das Motto dieses Jugendkongresses lebt: Laut! Mutig! Solidarisch! Weil wir sind die Guten!
Verfasserin: Patricia Bruna