Der 1. Mai 2020 steht ganz im Zeichen der Corona-Krise: „Corona hat unser Leben auf den Kopf gestellt. Die Wirtschaft ist auf Talfahrt, die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt sind verheerend – innerhalb weniger Wochen waren 600.000 Menschen ohne Arbeit. Und obwohl mit der von uns initiierten Kurzarbeit auch mehr als 900.000 Jobs gerettet wurden, bedeutet das die größte Arbeitslosigkeit seit 1945“, sagt ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian. Die Feierlichkeiten zum 130. Jubiläum finden online statt, aber mit deiner Hilfe können wir auf Facebook & Co. unsere Stärke zeigen.
Und auch für die Zeit nach der Krise gibt es viel zu tun. „Unser Sozialstaat, um den uns viele Länder beneiden, muss gestärkt und weiter ausgebaut werden. Wie das alles finanziert werden soll? Corona facht auch die Verteilungsdebatte neu an. Nicht nur die Arbeitszeit muss gerechter verteilt werden, auch die Vermögen. Es wird nicht mehr ohne einen fairen Beitrag von MillionärInnen gehen, es geht mehr denn je um Verteilungsgerechtigkeit“, sagt der ÖGB-Präsident.
„Besonders jetzt ist es wichtig, dass wir unsere Postlerinnen und Postler, unsere Spezialisten bei der A1 Telekom, unsere Postbus-LenkerInnen und alle anderen ArbeitnehmerInnen mit ihren existenziellen Sorgen nicht alleinlassen. Deswegen haben wir neben dem steuerfreien Corona-Tausender noch zahlreiche weitere Forderungen“, so GPF-Bundesvorsitzender Köstinger.
Unsere Forderungen:
- Es braucht einen Rechtsanspruch auf Sonderbetreuungszeit, um die Kinderbetreuung zu erleichtern
- Für die Wiederöffnung von Schulen gibt es nach wochenlanger Verunsicherung nun so etwas wie einen Plan. Doch auch für alle anderen Kinderbildungseinrichtungen sowie für die Aufrechterhaltung der 24-Stunden-Pflege braucht es umgehend verbindliche Pläne.
- Wiedereinführung der Aktion 20.000, um den vielen Arbeitsuchenden über 50 Jahre eine Chance auf einen Arbeitsplatz zu geben.
- Höheres Arbeitslosengeld und längere Bezugsdauer für all jene, die keine Beschäftigung finden
- Vor uns steht der größte Verteilungskampf seit 1945. Die Kosten der Krise werden wir nur stemmen können, wenn alle ihren Beitrag leisten – auch Millionäre. Übrigens: Ihr Vermögen beträgt rund das Zehnfache der bisherigen Krisenkosten.
Besonders lange Zeit gelassen hat sich die Bundesregierung bei Regelungen zum Umgang mit Risikogruppen. Nach wochenlangen Beratungen sind nun endlich die Definitionen abgeschlossen.
Für betroffene Beschäftige in systemrelevanten Berufen wurde auf Druck der Gewerkschaften ein großer Erfolg erreicht: Für sie sollen nun die gleichen Maßnahmen zum Schutz vor Ansteckungen gelten wie für alle anderen Beschäftigten. Das bedeutet Homeoffice, spezielle Schutzmaßnahmen im Betrieb und am Arbeitsweg oder Rechtsanspruch auf Freistellung. Das soll diese Woche im Parlament beschlossen werden.
Was noch dringend fehlt, sind Schutzmaßnahmen für Schwangere (z.B. vorzeitiger Mutterschutz), Regelungen für Angehörige von Risikogruppen und ein dauerhaft wirkender Kündigungsschutz für alle betroffenen Kolleginnen und Kollegen. Die Bundesregierung darf diese Menschen nicht mutwillig im Stich lassen.
Ein „Tag der Arbeit“ wie kein anderer zuvor
Den 1. Mai hätten wir alle gerne viel stärker auf der Straße gefeiert als je zuvor. Schließlich finden die Feierlichkeiten in Österreich heuer zum 130. Mal statt. Die Krise hat uns auch hier Grenzen gesetzt. Die Mai-Aufmärsche mit Tausenden TeilnehmerInnen werden diesmal online organisiert.
Hilf auch du mit, den Corona-Tausender durchzusetzen
Wir fordern einem Corona-Tausender für jene „SystemerhalterInnen“, die sich während der Krise einer höheren Infektionsgefahr aussetzen und dadurch unser Land am Laufen halten. Zigtausende haben die ÖGB-Aktion bereits unterstützt. Falls du noch nicht dabei bist, hier kannst du die Forderung online unterstützen: www.oegb.at/corona-tausender
-> Ein Rückblick: Hier geht`s zur historischen Geschichte des 1. Mai!