Gewerkschaftsbewegung verliert engagierten Kämpfer für Menschen mit Behinderung
„Mit Herbert Pichler verlieren wir viel zu früh einen Gewerkschafter, der sich mit unermüdlichem Einsatz für Menschen mit Behinderung stark machte“, sagt ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian.
Im ÖGB setzte sich der Leiter des Chancen Nutzen Büros für die Inklusion von Menschen mit Behinderung, chronisch und/oder psychisch kranke Menschen am Arbeitsmarkt ein, damit diese ein unabhängiges Leben führen können. Denn jeder hätte die Chance auf einen Arbeitsplatz verdient.
Herbert Pichler ist in der Nacht von 2. auf 3. April 2021 im 57. Lebensjahr tödlich verunglückt.
„Sein Engagement und die Freude, die er hatte, wenn er Menschen weiterhelfen konnte, werden wir nicht vergessen. Unser Mitgefühl gilt in diesen Stunden seiner Familie und den Hinterbliebenen“, so Katzian.
Pichler baute 2003 ÖGB Chancen Nutzen Büro auf
„Pichler baute 2003 das ÖGB Chancen Nutzen Büro mit auf und konnte damit – wie er selbst sagte – die Erwartungen aller übertreffen. Er liebte den direkten Kontakt zu den Menschen. Deshalb war es ihm auch sehr wichtig, die Menschen immer wieder selbst zu beraten und ein Stück des Lebens zu begleiten“, so Katzian. Seine Vision war es, dass behinderte Kinder ganz normal aufwachsen können und mit allen anderen Kindern ganz normal zur Schule gehen können. Seit über 50 Jahren passiere keine Schulinklusion, kritisierte Pichler vehement und meinte, man könne sich viel Geld für die Arbeitsplatzinklusion sparen, wenn man das ändere.
Seit 2017 Präsident des Österreichischen Behindertenrates
Seit 2017 war Pichler auch
Präsident des Österreichischen Behindertenrates und setzte sich für die Interessen von 1,4 Millionen Menschen mit Behinderung ein. Er war davon überzeugt, wenn Menschen mit Behinderungen mit nicht behinderten Menschen aufwachsen, dann würde das das Spektrum der sozialen Kompetenz erweitern und wäre eine Win-win-Situation für alle.