Unmittelbar nach dem Beschluss zur Gründung des Österreichischen Gewerkschaftsbundes im April 1945 versammelten sich Vertrauenspersonen, um eine Gewerkschaft für die Post- und Telegraphenbediensteten Österreichs zu errichten.

Bereits am 24. Mai 1945 konstituierte sich der Vorstand der Gewerkschaft der Post-, Telegraphen-, Fernsprech- und Rundfunkbetriebe Österreichs. Der Alliierte Rat stimmte am 10. Oktober 1945 zu, der Generalpostdirektion die Verwaltung für ganz Österreich zu übergeben. Vom 14. bis 17. November fand die erste Länderkonferenz statt.

Der damalige provisorische Zentralsekretär Edmund Holzfeind formulierte die Aufgaben: Mit allen gewerkschaftlichen Mitteln für ein demokratisches und unabhängiges Österreich einzutreten, am betrieblichen Aufbau und der weiteren Gestaltung im Sinne einer sozialen Wirtschaftlichkeit mitzuwirken sowie die materiellen und kulturellen Interessen auf breiter Basis zu vertreten.

Viele der hart erkämpften Erfolge der Gewerkschaften werden heute oft als selbstverständlich angesehen. Damals wurden die Grundlagen des Sozialrechts für Kollektivverträge und Betriebsratsarbeit gelegt. In den 1970er-Jahren folgten Errungenschaften wie die Arbeitszeitverkürzung oder das Arbeitsverfassungsgesetz. Im neuen Jahrtausend wurden die „Abfertigung Neu“ und der erste Kollektivvertrag für überlassene Arbeitskräfte durchgesetzt.

Heute vertritt die GPF Mitglieder in verschiedenen Bereichen. Durch den Veränderungsprozess im ÖGB sowie in den Konzernen Österreichische Post AG, A1 Telekom Austria und ÖBB-Postbus entwickelt sich die GPF von einer Betriebs- zu einer Branchengewerkschaft, die weiterhin die Interessen aller Bediensteten im Sinne des ÖGB-Beschlusses „ein Betrieb, eine Gewerkschaft“ vertritt.

Die GPF verhandelt auf Basis der Ausgliederungsgesetze Betriebskollektivverträge für zahlreiche Firmen, darunter die Österreichische Post AG, A1 Telekom Austria, Postbus und Austro Control (gemeinsam mit vida).