Postbus
Betriebsrat: Erste Postbusse fallen wegen Personalmangel aus!
Probleme hausgemacht – Management vertreibt langgediente Lenker:innen
Der Personalmangel beim Postbus wird in einigen Bundesländern akut. Wie der Vorsitzende des Postbus-Betriebsrats, Robert Wurm, berichtet, müssen nach der „Nachtschwärmer“-Linie im oberösterreichischen Salzkammergut wegen fehlender Lenkerinnen und Lenker nun in Salzburg und Niederösterreich auch erste Tagesverbindungen gestrichen werden.
Betriebsratschef Wurm sieht die Verantwortung dafür vor allem beim regionalen Management und der Geschäftsführung. In den betroffenen Bundesländern würden die Lenkerinnen und Lenker mit teils unmenschlichen und sicherheitsgefährdenden Dienstplänen systematisch vertrieben. Der Betriebsrat kritisiert das bereits seit mehr als zwei Jahren.
„Jahrzehntelang sind die Lenkerinnen und Lenker von den privaten Busunternehmen und LKW-Firmen zum Postbus gewechselt, weil der Postbus der attraktivere Arbeitgeber war. Jetzt nach zwanzig Jahren beim Postbus wechseln diese Lenkerinnen und Lenker wieder zur Konkurrenz und nehmen dafür sogar Gehaltseinbußen in Kauf. Die Leute halten die unmenschlichen Dienstpläne und den Umgang mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, der seit zwei, drei Jahren an manchen Dienststellen beim Postbus Einzug gehalten hat, nicht mehr aus. Das ist der Dank für die Heldinnen und Helden des Alltags in der Pandemie“, beklagt der Betriebsrat.
Wegen des akuten Personalmangels hat die Postbus-Geschäftsführung vor wenigen Tagen eine teure Werbekampagne gestartet, die neue Lenkerinnen und Lenker anlocken soll. Wurm kritisiert, dass das nicht ausreichen wird.
„Unter den Buslenkerinnen und -lenkern kennt jeder jeden. Schönfärberei mit teuren Inseraten wird da nicht helfen, um das Image aufzupolieren. Wenn das Management in den betroffenen Bundesländern zu einem wertschätzenden Umgang mit den Kolleginnen und Kollegen zurückfindet, werden die Lenkerinnen und Lenker auch wieder zum Postbus zurückkommen. Wenn nicht, wird es eng für den Postbus und seine Fahrgäste. Dann werden noch mehr Lenkerinnen und Lenker die Flucht ergreifen und noch weitere Linien ausfallen“, warnt Wurm.