Insgesamt mehr als 110 Milliarden Euro betrug das Steueraufkommen in Österreich laut Statistik Austria allein im Jahr 2019. Rund 80 Prozent davon zahlen die ArbeitnehmerInnen im Alleingang – im Vorjahr nach aktuellen Daten also die beeindruckende Summe von fast 90 Milliarden Euro. Dazu zählen indirekte Steuern wie etwa die Umsatzsteuer ebenso, wie direkte wie vor allem die Lohnsteuer. Damit bleiben nur 20 Prozent für Unternehmen, Stiftungen und ähnliche Organisationsformen.
Damit steht auch fest: Die österreichischen ArbeitnehmerInnen werden einen Großteil der Corona-Krise finanzieren müssen. Der Staat schnürt riesige Hilfspakete. um die Wirtschaft zu stabilisieren, macht aber wenig für die ArbeitnehmerInnen. Wenn Österreich nicht endlich an seiner Steuerstruktur massiv etwas ändert, werden die ArbeitnehmerInnen die enormen Krisenkosten alleine bezahlen. Während Arbeitnehmer unverhältnismäßig stark besteuert werden, ist das für Konzerne und Vermögende kein Thema. Die Unternehmen hatten 2019 rund zwei Milliarden eintreibbare Steuerschulden. Da muss endlich angesetzt werden.
Österreich ist eines der wenigen Länder in Europa, in denen es weder Vermögens,- noch Erbschaftssteuern gibt. Auf EU-Ebene verhindert Österreich, vertreten durch die türkisen Finanzminister, seit vielen Jahren vehement die effektive Besteuerung von internationalen Konzernen. Das Ergebnis ist, dass große Konzerne bei uns kaum Steuern zahlen und ihre Gewinne hauptsächlich in die Steueroasen verschieben.
Die ArbeitnehmerInnen finanzieren also den Staat, obwohl der Anteil der Löhne am Bruttoinlandsprodukt seit Jahrzehnten sinkt, während der Anteil der Gewinne seit Jahrzehnten steigt. Anders gesagt: Die Vermögen wachsen, die Einkommen nicht.
Wir brauchen mehr Gerechtigkeit. Daher ÖGB. Daher GPF.